Das Projekt „Katharinenland“ bot Kindern und Jugendlichen aus Spätaussiedlerfamilien die Möglichkeit, die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen auf kreative Weise zu entdecken. Im Fokus standen sowohl die Ansiedlung der Deutschen an der Wolga nach dem Einladungsmanifest von Zarin Katharina der Großen im Jahr 1763 als auch die Deportation und Vertreibung während des Zweiten Weltkriegs.
Ziele des Projekts
Das Projekt hatte zum Ziel, das historische Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu stärken und ihre Verbindung zur russlanddeutschen Geschichte zu vertiefen. Viele der jungen Menschen kannten ihre Wurzeln, verfügten jedoch nur über begrenztes Wissen zur Geschichte ihrer Vorfahren.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
erforschten die historischen Wurzeln ihrer Familien, erkannten die russlanddeutsche Geschichte als einen bedeutenden Teil der deutschen Geschichte, setzten sich mit den historischen Verbindungen zwischen Russland und Deutschland auseinander, entwickelten ihre kreativen Fähigkeiten durch Theater und Geschichtsprojekte.
Projektverlauf
Das Projekt gliederte sich in zwei Hauptteile:
In der Geschichtswerkstatt setzten sich die Teilnehmer intensiv mit der Kultur- und Vertreibungsgeschichte der Russlanddeutschen auseinander. Sie sammelten Informationen über die Lebensbedingungen ihrer Vorfahren, führten Gespräche mit Zeitzeugen und erkundeten ihre eigene Familiengeschichte.
Zeitraum: 01.06.2024 – 31.12.2024 Frequenz: 2x monatlich Inhalte: Geschichte der Wolgadeutschen und anderer russlanddeutscher Gruppen Lebensbedingungen in den Arbeitslagern („Arbeitsarmee“) Austausch über Familiengeschichten und Zeitzeugenberichte
Parallel zur Geschichtswerkstatt erarbeiteten die Teilnehmer ein Theaterstück, das die Erfahrungen und die kulturelle Identität der Russlanddeutschen thematisierte. Die Jugendlichen entwickelten eigene Szenen, in denen sie historische Ereignisse und persönliche Familienerlebnisse künstlerisch verarbeiteten.
Zeitraum: 01.06.2024 – 31.12.2024 Frequenz: wöchentliche Proben Aufführungen: in Dortmund und Düsseldorf
Ergebnisse und Wirkung
Das Projekt endete mit der Aufführung des Theaterstücks vor einem breiten Publikum in Dortmund und Düsseldorf. Die Präsentationen waren ein großer Erfolg und zeigten, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Geschichte ihrer Vorfahren verstanden und kreativ interpretiert hatten.
Durch die Teilnahme am Projekt entwickelten die Kinder und Jugendlichen nicht nur ein tieferes historisches Bewusstsein, sondern auch wichtige persönliche Fähigkeiten wie Kreativität, Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit.
Mit „Katharinenland“ wurde nicht nur historisches Wissen vermittelt, sondern auch die Identität der jungen Russlanddeutschen gestärkt – eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.