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Gedenkveranstaltung an die Deportation der Wolgadeutschen in Dortmund am 28. August 2024

Am 28. August 2024 fand in Dortmund eine bewegende Gedenkveranstaltung anlässlich des 83. Jahrestages der Deportation der Wolgadeutschen statt, die zahlreiche Russlanddeutsche aus der Region anzog. Diese Veranstaltung bot eine wichtige Gelegenheit, das kollektive Gedächtnis an die tragischen Ereignisse von 1941 wachzuhalten und den Opfern sowie ihren Nachkommen die gebührende Anerkennung zu erweisen.

Die Veranstaltung begann mit einer eindrucksvollen Gedenkrede von Eleonora Faust, der Vorsitzenden des Vereins FORUM DIALOG e.V. und der örtlichen Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. In ihrer Ansprache erinnerte sie eindringlich an den 28. August 1941, als Tausende Wolgadeutsche aus ihrer Heimat in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen deportiert wurden. Faust sprach von dem immensen Leid, das die Betroffenen ertragen mussten, als sie aus ihren Häusern gerissen und in entlegene Gebiete Sibiriens und Zentralasiens verschleppt wurden. Sie betonte, wie tief dieses Unrecht die damaligen Opfer und ihre Nachfahren geprägt hat und welche Verantwortung wir heute tragen, dieses Gedenken lebendig zu halten.

Nach der Gedenkrede folgte ein informativer Vortrag zur Geschichte der Wolgadeutschen Republik. Dr. Viktor Dechert beleuchtete die Entstehung und den Aufstieg dieser Region, die lange als blühende Heimat vieler deutscher Siedler galt, sowie die zunehmenden Repressionen, die schließlich zur Auflösung der Republik und zur Deportation führten. Dieser Vortrag gab den Anwesenden einen tiefen Einblick in die kulturellen und wirtschaftlichen Errungenschaften der Wolgadeutschen und die tragischen Umstände, unter denen ihre Gemeinschaft zerstört wurde.

Ein besonders bewegender Teil der Veranstaltung war die Vorführung von Videos mit Zeitzeugenberichten. Die Mitglieder der Landsmannschaft, Maria Röhrig und Mathilde Schmidt, erzählten in diesen Videos von den traumatischen Erlebnissen ihrer Familien während der Deportation. Diese Berichte verdeutlichten nicht nur das individuelle Leid der Betroffenen, sondern auch das kollektive Trauma, das viele Russlanddeutsche bis heute begleitet.

Zum Abschluss der Veranstaltung versammelten sich die Teilnehmer am Gedenkstein der Vertriebenen. In einem stillen und respektvollen Akt wurden Blumen niedergelegt, um der Opfer der Deportation zu gedenken. Dieser Moment des gemeinsamen Gedenkens schuf eine Atmosphäre der Besinnung und des Zusammenhalts unter den Anwesenden.

Insgesamt war die Gedenkveranstaltung in Dortmund ein bedeutender Beitrag zur Erinnerungskultur und ein starkes Zeichen der Solidarität mit den Russlanddeutschen. Sie erinnerte eindrücklich daran, dass das Andenken an diese tragischen Ereignisse nicht nur bewahrt, sondern auch aktiv weitergegeben werden muss, um eine gerechtere und menschlichere Zukunft zu gestalten.

Informationen:

Kontakt:

Eleonora Faust
Vereinsvorsitzende
Eleonora.Faust@forum-dialog.org